Unsere Chronik
Nach dem 2. Weltkrieg, in der Session 1946/1947, wurde in Oberaußem, im Saal Lützerath in der Vinzentiusstraße, schon wieder Karneval gefeiert. Zu dieser Zeit hatte jeder Verein noch seine eigenen Veranstaltungen. Der Eintrittspreis betrug 0,50 RM (Reichsmark) und ein Brikett. Mit diesen Briketts wurden die beiden großen Öfen im Saal geheizt. 1949 zog der erste Rosenmontagszug nach dem Krieg wieder durch Oberaußem.
1950 haben die Vorstände der drei großen Vereine, der Spiel- und Sportclub (SUS, später Spielvereinigung Oberaußem-Fortuna), der MGV Erholung (ER) und der Kameradschaftliche Theaterverein (KAM), beschlossen, den Karneval gemeinsam zu gestalten. Man gründete die Vereinigung „SUSERKAM“. Erster Vorsitzender wurde Willi Mollier. Es wurden kleinere Sitzungen mit eigenen Kräften abgehalten und Tanzveranstaltungen.
1953 gab es in Oberaußem den ersten Karnevalsprinzen. Es war Mathias Paus. Ihm folgten 1954 Johann Wimmer, 1955 Hans Brück und 1956 Wilhelm Drof. Ein Prinzenkostüm gab es damals noch nicht. Die Karnevalsprinzen traten im schwarzen Anzug und Prinzenmütze auf.
1957 wurde in Oberaußem das erste Prinzenpaar proklamiert. Prinz war Fritz Haag, zum ersten Mal in einem Prinzenkostüm. Prinzessin war seine Frau Helene. 1958 fungierte als Prinz Hans Peter Henseler, heute Präsident der KG „Fidele Geister“ Niederaußem/Auenheim, und Margot Walter als Prinzessin.
1957 ging der Rosenmontagszug zum ersten Mal bis nach Fortuna. Dort wurde der Zug von der Karnevalsgesellschaft „Kutt erop“ mit ihrem Präsidenten Herrn Graf empfangen. Aber wegen Publikumsmangel und wegen zu starker Belastung der Karnevalswagen wurde die Fahrt nach Fortuna nach ein paar Jahren wieder eingestellt.
Im Jahre 1959 ergab sich eine Änderung im Oberaußemer Karneval, die sich bis heute auswirkt. Erstmalig gab es ein Oberaußemer Dreigestirn. Es wurde vom Spiel-und Sportclub gestellt und setzte sich wie folgt zusammen: Prinz: Christian Krings Bauer: Peter Braun Jungfrau: Theo Abel
Seit dieser Zeit gibt es in Oberaußem in jedem Jahr ein Dreigestirn: in der Session 2017/2018 zum 60. Mal in ununterbrochener Reihenfolge. Dies ist eine Leistung, die im Rhein-Erftkreis wohl einmalig ist.
1958 beschlossen die Vorsitzenden der drei Vereine den Namen zu ändern. Aus „Suserkam“ wurde Vereinigte Karnevalsfreunde Oberaußem e.V. „Vereinigte Karnevalsfreunde Oberaußem“ (VKF). 1.Vorsitzender wurde Fritz Haag, 2.Vorsitzender Matthias Erkelenz und Sitzungspräsident Jupp Scheurer.
Die Karnevalssitzungen wurden dank Jupp Scheurer, der gute Verbindungen nach Köln hatte und die ersten Kölner Kräfte nach Oberaußem holte, von Jahr zu Jahr immer besser.
1969 gab Jupp Scheurer sein Amt als Sitzungspräsident ab. Er hat in dieser Zeit sehr viel für die Vereinigten Karnevalsfreunde und für den Oberaußemer Karneval getan und die VKF sind ihm zu großem Dank verpflichtet.
1968 lernte Fritz Haag im Urlaub einige bekannte Größen des Kölner Karnevals kennen und freundete sich mit ihnen an. Er wurde zu großen Sitzungen nach Köln eingeladen und knüpfte so weitere Kontakte mit Kölner Karnevalisten.
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Fritz Haag freundete sich unter anderem mit dem damaligen Präsidenten der Kölschen Narrengilde Rudi Schöll an und holte diesen 1970 als Sitzungspräsidenten nach Oberaußem. Seit dieser Zeit traten in den Oberaußemer Karnevalssitzungen überwiegend nur noch Kölner Karnevalsgrößen auf. Aus den eigenen Reihen kamen noch Josef Goertz und das weit über die Grenzen von Oberaußem bekannte „ESWITA“-Trio“.
1973 wurden Fritz Haag, neben dem Amt als Vereinsvorsitzenden, auch das Amt des Sitzungspräsidenten und Literaten übertragen. Fritz Haag, 1. Vorsitzener 1968 Vereinigte Karnevalsfreunde Oberaußem e.V. Seinem Charisma und seiner umsichtigen Planung ist es zu verdanken, dass sich Oberaußem in den folgenden Jahren zu einer, über die Grenzen der Stadt Bergheim hinaus, anerkannten Karnevalshochburg entwickelt hat.
Da der alte Saal nicht mehr den Anforderungen entsprach, wurde auf Anregung von Fritz Haag sowie der Oberaußemer Ortsvereine in Oberaußem das Bürgerhaus gebaut und im Herbst 1980 eröffnet. Seit dieser Zeit werden alle Karnevalsveranstaltungen im Bürgerhaus durchgeführt und der Karneval in Oberaußem bekam nochmals einen großen Aufschwung. Es wurden zeitweise drei Sitzungen mit Damen und eine Herrensitzung pro Jahr durchgeführt.
Nach 40 Jahren gab Fritz Haag im Jahr 2000 das Amt des 1.Vorsitzenden der Vereinigten Karnevalsfreunde und 2003 nach 30 Jahren das des Sitzungspräsidenten ab. Die Vereinigten Karnevalsfreunde Oberaußem danken Fritz Haag recht herzlich für alles, was er für die Vereinigte Karnevalsfreunde Oberaußem e.V. Karnevalsfreunde aber auch insgesamt für den Karneval in Oberaußem geleistet hat, recht herzlich. Ohne ihn und seine Fähigkeit neue Kontakte zu knüpfen und Menschen miteinander zu verbinden, wäre der Oberaußemer Karneval nicht zu dem geworden, was er heute ist. Ebenso bedanken wir uns bei Matthias Erkelenz, der Fritz Haag 40 Jahre als 2. Vorsitzender zur Seite gestanden hat.
Zum Nachfolger von Fritz Haag wurde als 1. Vorsitzender und als Sitzungspräsident Heinz Wieczarkowiecz gewählt. Er möchte mit dem gesamten Vorstand und allen Komiteemitglieder den Karneval in Oberaußem im Sinne von Fritz Haag, Matthias Erkerlenz und allen früheren Komiteemitgliedern erhalten und weiter entwickeln.
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Im Juli 2010 wurde Norbert Otto zum ersten Vorsitzenden der Vereinigten Karnevalsfreunde Oberaussem ernannt und führt seit dem mit dem geschäftsführenden Vorstand den Verein weiter.
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Heinz Wieczrkowiecz legte, aus Altersgründen, sein Amt als Sitzungspräsidenten mit Abschluss des Rosenmontagszuges nieder. Durch die Corona-Pandemie konnte sein Nachfolger, Norbert Otto, sein Amt erst 3 Jahre später, mit der Kostümsitzung 2023, antreten.